Als Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz zeigte Daniel Rinkert besonderes Interesse an den Belastungen, die die zunehmenden Klimaextreme für soziale Einrichtungen und ihre Mitarbeitenden mit sich bringen. Insbesondere der Investitionsbedarf zur energetischen Sanierung und zum Schutz vulnerabler Gruppen in Pflege- und Betreuungseinrichtungen stieß bei ihm auf großes Verständnis.
Am Gespräch mit dem für den Rhein-Kreis Neuss gewählten Parlamentarier nahmen Michael Rosellen (Vorstand beim AWO Bezirksverband Niederrhein) sowie Charlotte Alfuss und Jessica Wolf, die sich im Verband mit Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit befassen, teil. Im Mittelpunkt des Austauschs stand die derzeit fehlende Refinanzierung von Investitionsaufwänden sozialer Träger für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Die AWO Vertreter*innen verdeutlichten, dass die bestehenden Förderprogramme bei weitem nicht ausreichen, um den tatsächlichen Sanierungsbedarf in den sozialen Einrichtungen zu decken. Nur durch eine rechtliche Verankerung in der Regelfinanzierung der von Wohlfahrtsverbänden erbrachten Leistungen könnten die dringend notwendigen baulichen und technischen Anpassungen langfristig sichergestellt werden.
„Mit ihren über 100.000 Gebäuden in Deutschland ist die Wohlfahrt ein ganz wesentlicher Hebel auf dem bundesweiten Weg zur Klimaneutralität“, betonte Michael Rosellen. „Aufgrund unserer Finanzierungsstruktur können wir die für die energetische Sanierung unserer Gebäude notwendigen Investitionen jedoch kaum eigenständig aufbringen. Damit untrennbar verbunden sind zudem die dringend erforderlichen Anpassungen an die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels. Es ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge, unsere Pflege- und Betreuungseinrichtungen so auszustatten, dass die Auswirkungen von Wetterextremen bestmöglich abgefedert werden können“, fordert der AWO Vorstand.
Daniel Rinkert sicherte zu, die zentralen Anliegen der Wohlfahrtspflege als wichtigen Beitrag zur sozial gerechten Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung in die politische Diskussion einzubringen. Beide Seiten vereinbarten, den gemeinsamen Austausch in der laufenden Legislaturperiode zu intensivieren. So ist für das kommende Jahr der Besuch einer Pflegeeinrichtung des Verbandes bzw. seiner Tochtergesellschaft, der AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH, geplant. Dort möchte er sich einerseits ein Bild von den bereits bestehenden Maßnahmen in puncto Nachhaltigkeit und Klimaschutz machen und sich andererseits über die praktischen Herausforderungen der fehlenden Refinanzierung von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung informieren.
Der Austausch mit Daniel Rinkert war eines von mehreren Gesprächen, die die Vertreter*innen der AWO Niederrhein in der jüngeren Vergangenheit mit niederrheinischen Bundestagsabgeordneten zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung in der Freien Wohlfahrtspflege geführt haben. So fand einige Tage zuvor der Austausch mit MdB Sascha van Beek (CDU) statt. Ziel dieser Gespräche ist es, die Herausforderungen der Wohlfahrtspflege ins politische Bewusstsein zu tragen und für Maßnahmen zu werben, die die Zukunftsfähigkeit des sozialen Sektors gewährleisten.