Gemeinsam mit der Stadt Monheim am Rhein und mehr als 60 Kooperationspartnern hat die AWO Niederrhein in Monheim das Mo.Ki-Netzwerk zur Förderung von Familien und Kindern und damit einen zukunftsweisenden Ansatz zur Prävention von Kinderarmut entwickelt. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Präventionspreis 2004.
Das Mo.Ki Netzwerk
Mit dem Mo.Ki Netzwerk soll durch eine präventiv angelegte Infrastruktur mit entsprechend konzipierten und aufeinander abgestimmten Angeboten möglichen Problemen von – insbesondere armen – Kindern und Jugendlichen entgegen gewirkt und damit deren soziale Benachteiligung und Ausgrenzung vom frühestmöglichen Zeitpunkt an verhindert werden. Kennzeichnend für das Mo.Ki Netzwerk sind u.a.:
- Gemeinsame Konzeptentwicklung (institutions- und trägerübergreifend)
- Eine abgesprochene Arbeitsteilung (system- und trägerübergreifend)
- Die Verknüpfung von Angeboten sowie eine dezentrale Angebotsumsetzung
- Die gezielte Einbindung von Schlüsselpersonen des Hilfesystems
Die Mo.Ki Präventionskette
Mit der Entwicklung der Mo.Ki-Präventionskette wurde die kommunale Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Monheim am Rhein völlig neu ausgerichtet. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche von Geburt an bis zum Eintritt in das Berufsleben mit präventiven Maßnahmen und Angeboten einer eng vernetzten Struktur zu begleiten.
Ausgangspunkt der Präventionskette war 2002 das dreijährige, vom Landschaftsverband Rheinland geförderte Projekt Mo.Ki I für 3- bis 6-jährige Kinder in den Kindertagesstätten. Dessen Erfolg hat dazu geführt, dass es seit 2004 zu den Regelangeboten der Stadt Monheim zählt.
Nachhaltige Förderung
Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW fördert seit 2005 die Entwicklung der weiteren Glieder der Mo.Ki Präventionskette:
- 2005 bis 2008: Mo.Ki II für die 6- bis 10-jährigen an der Grundschule am Lerchenweg
- 2008 bis 2011: Mo.Ki 0 für die 0 bis 3-jährigen, Aufbau eines Mo.Ki-Zentrums
- 2012 bis 2015: Mo.Ki III für die 10- bis 14-jährigen an der Peter Ustinov Gesamtschule
- Seit 2016: Mo.Ki IV für die 14- bis 17-jährigen an der Peter Ustinov Gesamtschule
Das erste Glied der Präventionskette: Mo.Ki für Eltern mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr
Mo.Ki „unter 3“ startete 2008 als Modellprojekt für Eltern mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr. Das Gemeinschaftsprojekt der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Niederrhein und der Stadt Monheim am Rhein wurde wissenschaftlich begleitet vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.
Seit 2011 ist Mo.Ki „unter 3“ fester Bestandteil der Kinder- und Jugendhilfe in Monheim am Rhein und bildet das erste Glied der Präventionskette. Die kommunale Infrastruktur wurde nach den Bedürfnissen junger Familien entwickelt und bereitgestellt. Familien bereits vor der Geburt ihres Kindes zu erreichen und nach der Geburt mit Rat und Tat zu unterstützen, sorgt für bessere Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten. Aufgrund der hohen Nachfrage des Standortes in der Innenstadt und der ebenfalls großen Bedarfslage im Stadtteil Baumberg konnte im April 2018 ein zweiter Standort von Mo.Ki unter 3 in Baumberg umgesetzt werden.
Nähere Informationen zu Mo.Ki unter 3 finden Sie hier: auf der Homepage der Stadt Monheim. sowie im als PDF verfügbaren Konzept: Mo.Ki „unter 3“ – Frühes Fördern von Anfang an.
Kompetent in der Schule, fit fürs Leben - Mo.Ki IV
Mo.Ki IV setzt auf starke Persönlichkeiten
Mit dem Projekt „Mo.Ki IV – kompetent in der Schule, fit fürs Leben“ wurde seit dem 1. Januar 2016 das letzte Glied der Mo.Ki-Präventionskette in zwei achten Klassen der Peter-Ustinov-Gesamtschule erprobt. Mit einer Auftaktveranstaltung am 18.2.2016 ging das Projekt offiziell an den Start. „Mo.Ki“ ist die Abkürzung für „Monheim für Kinder“ und richtet sich an alle Altersgruppen von der Geburt bis zur Volljährigkeit. Mo.Ki IV bezieht sich auf die Altersgruppe der 14 bis 17jährigen und begleitet die Jugendlichen bis zum Ende der 10. Klasse. Die Schüler*innen sollen soweit in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden, dass sie ungeachtet ihrer sozialen Herkunft den Übergang in das Berufsleben erfolgreich meistern können. Persönlichkeiten wachsen an Widerständen und Herausforderungen und in diesem Sinne wurden im Projekt bereits verschiedene Angebote und Module entwickelt.
Das Projekt wurde von der AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. in enger Kooperation mit der Stadt Monheim am Rhein und der Peter-Ustinov-Gesamtschule durchgeführt. Es wurde finanziert aus Mitteln der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, der Stadt Monheim am Rhein und der AWO. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch das Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.
Am 11. April 2019 wurden die Rahmenbedingungen und Erkenntnisse der Modellprojekte Mo.Ki III und IV in einem Fachtag Armutssensibles Handeln in der Sekundarstufe I präsentiert. Im Rahmen dessen wurde auch der Mo.Ki-Werkzeugkoffer vorgestellt, der Bausteine, Methoden sowie ergänzende Unterlagen und Dokumente für die Arbeit mit Schüler*innen der Sekundarstufe I enthält. Wir laden alle Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen sowie Fachkräfte aus Jugendhilfe und Schule ein, sich an diesem Mo.Ki-Werkzeugkoffer zu bedienen.
Hier finden Sie den Abschlussbericht zu Mo.Ki IV sowie dessen Zusammenfassung.