„Stattdessen wird an einem inzwischen 12 Jahre alten und von der Praxis überholten Gesetz herumgedoktert“, kritisiert Jürgen Otto, der als Sachverständiger an der heutigen Anhörung zur KiBiz-Reform im nordrhein-westfälischen Landtag teilnimmt.
„Auf den ersten Blick sind in der geplanten Reform durchaus gute Ansätze zu erkennen“, so Jürgen Otto zu den Verbesserungen bei der Personalbemessung: „Allerdings halten diese dem zweiten Blick bzw. dem Praxistest nicht stand, da die fehlende Kompensation der stetig steigenden Sachkosten die finanziellen Mehraufwendungen für das Personal direkt wieder auffressen.“
„Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels in der frühkindlichen Bildung müsste eine Gesetzesreform vor allem die Arbeitsbedingungen von Erzieher*innen verbessern. Das heißt: mehr Personal und bessere Qualität gewährleisten“, wünscht sich der AWO Bezirksgeschäftsführer. Dies erfülle der Gesetzentwurf jedoch nicht, zeigt sich Jürgen Otto enttäuscht, der damit wieder beim Thema Systemwechsel ankommt: „Die AWO am Niederrhein fordert eine neue Finanzierungssystematik in Form eines Sockelmodells. Nur so lassen sich die Qualität steigern und die Arbeitsbedingungen aufwerten.“