Deutlich wird, dass Arbeit und Erwerbseinkommen nicht mehr ausreichend vor Armut schützen“, so die Vorsitzende der AWO Niederrhein. Sie fordert von Bund und Land, durch eine Erhöhung des Mindestlohns und eine Ausweitung der Arbeitsmarktprogramme sowohl die Teilhabe am Arbeitsmarkt als auch die Einkommenssituation nachhaltig zu verbessern. Für die Sicherung der materiellen Existenz von Kindern fordert Altenkamp die Sozialminister von Bund und Ländern auf, endlich den Weg für eine Kindergrundsicherung frei zu machen, wie die AWO sie gemeinsam mit weiteren Verbänden seit Langem fordert. „Bei der Kindergrundsicherung kann NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann, der der Sozialministerkonferenz aktuell vorsitzt, endlich mal zeigen, welche Talente in ihm schlummern“, hofft Altenkamp.
„Armut ist eine Frage der Qualifikation. Nicht umsonst sind mehr als zwei Fünftel (42,4 Prozent) der Haushalte von Geringqulifizierten von relativer Einkommensarmut betroffen“, ergänzt Jürgen Otto, Geschäftsführer der AWO Niederrhein. Die Grundlagen für einen erfolgreichen Bildungsweg könne das Land NRW schaffen, so Otto mit Blick auf die aktuelle Diskussion um ein neues Kita-Gesetz in NRW. „Als AWO kämpfen wir für eine qualitiativ hochwertige Bildung, Betreuung und Erziehung in unseren Kitas mit ausreichend Personal und auskömmlich finanziert. Bildungschancen sind Zukunftschancen. Das unterstreichen die Zahlen zur relativen Einkommensarmut. Von daher ist es nicht nur wichtig, unsere Kitas finanziell besser auszustatten, sondern auch den Zugang zu dieser ersten und wichtigen Bildungsinstanz nicht durch Gebühren zu erschweren“, fordert der AWO-Geschäftsführer und erwartet von der Landesregierung in ihrem Kita-Gesetzentwurf, die Streichung der Kita-Gebühren.