Seit Wochen ringen sie um Nachschub, doch es kann nicht geliefert werden. Die Übertragungsrisiken wachsen dadurch enorm und fehlendes Schutzmaterial wird somit in unseren Seniorenzentren zum größten Problem bei der Eindämmung der Corona-Pandemie.
Auch wenn unsere Seniorenzentren derzeit viel Solidarität erfahren und bereits zahlreiche selbstgenähte Mund-Nasen-Masken geschenkt bekommen haben, reicht die Menge naturgemäß nicht aus, um den enormen Bedarf zu decken. Doch was wäre die AWO, wenn sie nicht ihr Gründungsmotto beherzigt und Hilfe zur Selbsthilfe auch in solchen Notfällen leistet. Spontan meldeten sich über 50 Kolleg*innen aus den Kitas, den OGSen und der Eingliederungshilfe, die derzeit nicht in der Notbetreuung eingesetzt sind, und erklärten ihre Bereitschaft dringend benötigte Mund-Nasen-Masken für die Seniorenzentren anzufertigen.
Basierend auf einer Näh- und Tackeranleitung des Qualitätsbeauftragen der AWO Seniorendienste Niederrhein haben die Kolleg*innen teilweise verstaubte Nähmaschinen hervorgekramt und die Produktion mit Nadel, Fäden und Tackergeräten direkt begonnen. Sie leisten somit Hilfe, damit sich die Mitarbeitenden in den Seniorenzentren mangels professioneller Schutzmaterialen improvisiert selbst helfen können – auch wenn diese Selfmade-Masken die medizinischen FFP2-Masken nicht ersetzen können und wir für einen wirklichen Schutz weiterhin dringend auf diese angewiesen sind!
Sowohl Jürgen Otto, Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes, als auch Normen Dorloff, Geschäftsführer der AWO Seniorendienste Niederrhein gGmbH, zeigten sich beeindruckt von der Solidarität untereinander und der spontanen Hilfsbereitschaft. Auch wenn eigentlich Distanz die Coronakrise ausmacht, schweißt die Pandemie in diesem Fall zusammen.