Guter Ganztag ist in NRW immer noch Glücksache: Finanziell besser gestellte Kommunen leisten erhebliche freiwillige Zusatzbeiträge, Kinder in finanziell schlechter gestellten Kommunen haben das Nachsehen. „Das ist nach wie vor der größte und folgenreichste bildungs- und schulpolitische Skandal“, sagt Britta Altenkamp, Präsidiumsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Niederrhein.
Und die AWO am Niederrhein weiß, wovon sie spricht. Denn allein am Niederrhein ist die AWO Trägerin von 68 Offenen Ganztagsschulen mit 8.683 Schüler*innen und 622 Beschäftigten. „Wir kennen also die große Spannbreite bei den Gestaltungsspielräumen der Kommunen. Fast überall müssen die Fachkräfte die unzureichende Finanzierung und undefinierte Standards ausgleichen“, so Britta Altenkamp weiter.
Vor diesem Hintergrund hat eine Projektgruppe des AWO Bezirksverband Niederrhein ein Positionspapier entwickelt, wie die Schule als ein Ort des Lebens und Lernens für alle Kinder entwickelt werden kann – damit guter Ganztag in NRW keine Glückssache ist. Daher fordert die AWO „eine Beitragsfreiheit der Ganztagsbetreuung und – in Anlehnung an das KiBiz – die gesetzliche Verankerung verbindlicher Mindeststandards im Hinblick auf personelle, räumliche und sachliche Rahmenbedingungen des Offenen Ganztags.“ Ferner müsse das Land „durch eine auskömmliche Finanzierung endlich sicherstellen, dass alle OGS-Mitarbeiter*innen tariflich entlohnt werden können.“
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Weitere Forderungen, wie die integrative Gesamtschule für alle Schüler*innen bis zum Ende der 10. Klasse, sind nachfolgendem Positionspapier zu entnehmen: