Jenseits der Gewohnheit. Mitgliedschaft, Macht und Wandel neu denken

78 7.1 Einleitung 7.1.1 Hintergrund und Ziele der Expertise Wie können Mitgliederverbände fit für die Zukunft gemacht werden – damit sie auch unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen Engagement wirksam fördern können? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Projekt des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e. V. (ISS). Es wird gemeinsam mit der AWO Niederrhein, dem AWO Bundesverband und dem NABU auf Bundes- und NRW-Ebene umgesetzt. Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Im Mittelpunkt steht das Ziel, die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt in Mitgliedsverbänden zu stärken – und neue Ideen für die Weiterentwicklung von Organisationen zu fördern. Mitgliederverbände stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Die Formen von Engagement verändern sich. Unsere Gesellschaft wird vielfältiger. Die Digitalisierung schreitet voran. Dazu kommen der demografische Wandel und neue Erwartungen an Mitsprache und Beteiligung. Viele Verbände arbeiten noch mit traditionellen Begriffen und Strukturen, die nicht mehr unbedingt zu den Lebensrealitäten und Erwartungen vieler Menschen passen. Um diese Lücke zu schließen, braucht es eine gründliche Analyse – und tragfähige Grundlagen für Veränderungsprozesse. Die vorliegende Expertise leistet hierzu einen Beitrag, und orientiert sich dabei an vier Fragenkomplexen: 1. Begrifflichkeiten und Verständnisse  Welche Begriffe (z.B. Engagement, Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, Mitgliedschaft) nutzen verschiedene Akteurinnen, und mit welchen Zielen?  Wie spiegeln sich unterschiedliche Selbstverständnisse und Strategien in der Begriffsverwendung wider? 2. Aktuelle Zielgruppenansprache  Welche Zielgruppen sprechen Mitgliedsorganisationen derzeit an, und welche wollen sie künftig erreichen?  Wie beeinflussen Organisationskultur und Selbstbild die Ansprache und Einbindung bestimmter Gruppen? 3. Potenziale neuer Zielgruppen und Engagementformen  Welche Zielgruppen bieten Potenzial für neue oder erweiterte Formen des Engagements?  Wie lassen sich verschiedene Zielgruppen für spezifische Engagementformen gewinnen? Welche Anreize und Barrieren sind dabei relevant? 4. Erwartungen und Organisationsentwicklung

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