69 Einführung hybrider Teams und Co-Leadership-Strukturen Ein akutes Problem, das von vielen Mitgliedsorganisationen thematisiert wird, ist die Schwierigkeit, junge Menschen für Leitungs- und Vorstandspositionen zu gewinnen. Um dem entgegenzuwirken, bieten sich hybride Teams oder Co-Leadership-Strukturen an. Dabei können Haupt- und Ehrenamtliche bestimmte Aufgaben gemeinsam übernehmen und so den Aufwand aufteilen, oder es wird ein intergenerationaler Ansatz gewählt: die ältere Generation, die diese Positionen aktuell bekleidet, wird von jüngeren Personen unterstützt und übergibt so über einen längeren Zeitraum den Posten an die nächste Generation. Das fördert interdisziplinären Austausch, den Transfer von Erfahrung und Expertise und bereitet die jüngere Person damit optimal darauf vor, nach und nach mehr Aufgaben zu übernehmen (Hoff/ Tahmaz 2021; Karnick/ Simonson/ Hagen 2022; Tahmaz 2021). Weiterentwicklung der Digitalisierung und Nutzung des Internets Digitalisierung und die Nutzung des Internets kann auf gleich zwei Ebenen Mitgliedsorganisationen dabei unterstützen, zukunftsfähig zu werden beziehungsweise zu bleiben. Auf der einen Seite stellt die Digitalisierung eine enorme Unterstützung bei der Kommunikation, Koordination und dem Erfüllen bestimmter, teils sehr zeitaufwändiger Aufgaben dar. Das kann Prozesse stark vereinfachen und viel Zeit sparen. Auf der anderen Seite ist das Internet, insbesondere Social Media, ein starkes Werkzeug in der Werbung von finanziellen und personellen Ressourcen, zum Bekanntmachen der eigenen Organisation, ihrer Angebote, Werte und Ziele und zum Erreichen neuer Zielgruppen. Organisationen, die dieses Potenzial erkennen und finanzielle sowie personelle Ressourcen für die Digitalisierung zur Verfügung stellen, können sich ganz neu positionieren und stark davon profitieren (Benning et al. 2022; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2020; Haas 2021; Schubert et al. 2023; Tesch-Römer/ Huxhold 2022). Förderung von Fortbildungsangeboten und Kompetenzentwicklung Für Engagierte sind der Erwerb von Kompetenzen, die Möglichkeit sich fortzubilden, aber auch Anerkennung von außen relevante Gründe für ein Engagement. Gleichzeitig geben Personen, die noch nie engagiert waren, als einen Hinderungsgrund an, dass sie sich für ein Engagement nicht geeignet fühlen. Dem kann mit Fortbildungen, Workshops und Mentoring-Programmen entgegengewirkt werden. Diese fördern nicht nur den Erwerb von Kompetenzen, sondern auch die Stärkung des Selbstbewusstseins. Die Teilnahme an entsprechenden Kursen kann den Austausch zwischen Organisation und Engagierten fördern und die Mitgliedsorganisationen dadurch direkt bei der Weiterentwicklung ihrer eigenen Strukturen unterstützen. Zertifikate, die die Teilnahme an Workshops und Qualifikationsprogrammen bescheinigen, können gerade für jüngere Menschen, die diese beispielsweise für ihre berufliche Zukunft nutzen können, ein weiterer Anreiz sein (Hoff et al. 2021; Hoff/ Tahmaz 2021; Karnick/ Simonson/ Hagen 2022). Erweiterung von Mitsprache- und Mitgestaltungsrechten Für eine langfristige Bindung von Personen an eine Organisation ist ein Zugehörigkeitsgefühl essenziell. Engagierte und Mitglieder, die das Gefühl haben, aktiver und anerkannter Teil der Organisation zu sein, identifizieren sich stärker mit ihr. Dies lässt sich mit einer Erweiterung von
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