Jenseits der Gewohnheit. Mitgliedschaft, Macht und Wandel neu denken

26 4.7 Handlungsräume Die eigenen Handlungsmöglichkeiten vorschnell dadurch zu begrenzen, dass Spielräume aus Gewohnheit oder Angst als kleiner eingeschätzt werden als sie tatsächlich sein müssten, ist ein wesentliches Hindernis für Veränderung. Diese Selbstbeschränkung passiert häufig nicht bewusst. Sie zu überwinden erfordert eine Auseinandersetzung mit den dahinter liegenden Emotionen.  Zu Emotionen in Veränderungsprozessen, siehe 4.4 und 5.3. Zunächst gilt es, sich zu fragen: • Was wäre im Rahmen des Gegebenen möglich? • Was geht vielleicht mehr oder anders als bisher – selbst, wenn sich sonst nichts ändert? Entlastung können ‚Räume des Scheiterns‘ bringen, in denen Scheitern keine Schande ist und eine Idee gegebenenfalls weiterentwickelt oder auch verworfen werden kann. Aus ‚gescheiterten Ideen‘ lässt sich bekanntlich besonders viel lernen – und Räume dazu lassen sich institutionalisieren, beispielsweise in Form von „Fuck up-Sessions“ (vgl. 8.2.2.4), in denen man sich explizit über Fehlschläge und Misserfolge ausgetauscht und Erkenntnisse daraus formuliert werden.  Zu Erwartungshaltung und Fehlerfreundlichkeit in Verbänden, siehe 8.3.3. Was sind meine/unsere Handlungs- und Spielräume? Nutzen wir sie bisher voll aus? Wo und warum nicht?

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