20 4.1 Verortung Es ist nicht zielführend, alle Themen und Fragen mit den gleichen Menschen oder im gleichen Gremium zu diskutieren – das wäre es nicht einmal dann, wenn genug Zeit dafür wäre. Der “große Rundumschlag”, mit dem darauf gezielt wird, “jetzt wirklich mal alles in die Hand zu nehmen zu prüfen”, ist genauso wenig hilfreich wie im Sinne größtmöglicher Beteiligung alles mit allen zu besprechen. Dies gilt umso mehr, wenn man sich bewusst macht, wer faktisch welche Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten hat und wer über wieviel Wissen oder Vorerfahrung verfügt. Es braucht deshalb eine klare Differenzierung und bewusste Verortung – und damit auch eine Abgrenzung: Worüber sprechen wir hier in diesem Kreis und was gehört hier nicht hin? Wozu tauschen wir uns aus, um ein Meinungsbild zu erhalten – und wozu können und wollen wir hier tatsächlich Entscheidungen treffen? Die (in Kapitel 3 benannten) unterschiedlichen Themenfelder sind auf verschiedenen verbandlichen Ebenen angesiedelt, fallen in unterschiedliche Zuständigkeiten und sind auf sehr verschiedene Art und Weise zu bearbeiten, weil sie ganz unterschiedliche Entscheidungen und Kommunikationen erfordern. Der klare Zuschnitt und die richtige Verortung der einzelnen Aspekte befreien einzelne Akteure und Gremien auch von dem Druck, für alles verantwortlich zu sein. Auch wenn ein ‚ganzheitlicher‘ Blick auf die Gesamtorganisation als Kontext sicherlich wichtig ist, stellt er doch eine Überforderung dar. Wer kann, muss und will mit wem zu welchem Thema / welcher Fragestellung arbeiten?
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