Jenseits der Gewohnheit. Mitgliedschaft, Macht und Wandel neu denken

19 • Der Grundgedanke ist, dass Veränderung etwas sei, was sich nach einem vorgegebenen Plan abarbeiten ließe. Damit verknüpft sich die Hoffnung, es ließe sich ein Modell (oder auch mehrere Modelle) entwickeln, dass danach nur umzusetzen ist. • Beide beteiligten Verbände – und das gilt sicher auch für andere Verbände, insbesondere föderal aufgebaute – betonen, wie vielfältig sie sind, wie eigenständig die Gliederungen arbeiten und wie demokratisch (im Sinne von: von unten nach oben) sie funktionieren. Trotzdem gibt es (auf allen Ebenen) die Idee, dass Hauptamtliche auf Landes- und Bundesebene dafür verantwortlich sind, Veränderungen zu initiieren, die bei Ehrenamtlichen auf Ortsebene ankommen und Wirkung entfalten. Aus der Forschung zu Innovation in Organisationen ist jedoch bekannt, dass echte Veränderung so nicht funktioniert, sondern ein komplexer, nicht-linearer und kollektiver Prozess ist.  zum „Mythos der Rationalität“, Kapitel 5.1.4 …sollen deshalb dazu anregen, das Setting und den Modus des gemeinsamen Nachdenkens über Veränderung und Entwicklung als zentrale Bedingungen ernst zu nehmen und als erstes Moment von Veränderung zu berücksichtigen. Die folgenden Hinweise… Paul Watzlawick (2008) verdeutlicht das Muster „mehr desselben“ anhand einer Kurzgeschichte: Der verlorene Schlüssel Unter einer Straßenlaterne steht ein Mann und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: „Meinen Schlüssel.“ Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: „Nein, nicht hier, sondern dort hinten – aber dort ist es viel zu finster.“ Mehr desselben?

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