Jenseits der Gewohnheit. Mitgliedschaft, Macht und Wandel neu denken

143 Im Rahmen des Projektes haben auch Michael Rosellen, Vorstand des AWO Bezirksverbandes Niederrhein e.V. und Kimberly Bauer, Verbandsreferentin des Bezirksverbandes, einen Blick auf die im Kapitel 3 vorgestellten Spannungsfelder aus der hauptamtlichen Perspektive der AWO geworfen. Folgende Fragestellungen zum Weiterdenken sind dabei entstanden: Spannungsfeld Stabilität ↔ Flexibilität: • Wo erleben wir Spannungen zwischen Verlässlichkeit und Flexibilität? • Welche Beteiligungsformate ermöglichen bei uns unmittelbare Wirkung – und für wen? • Wie offen sind unsere Strukturen für neue Ideen, Perspektiven oder Personen? • Welche Experimente haben wir bereits gewagt – und was haben wir daraus gelernt? • Wie erleben wir aktuell das Verhältnis von festen Strukturen und offenen Beteiligungsformaten? • Welche Rolle spielen Satzungen und Regeln bei uns – schaffen sie eher Sicherheit oder schränken sie Beteiligung ein? • Was verstehen wir unter „hybriden Steuerungsmodellen“ – und wo setzen wir sie bereits ein? • Wie gelingt es uns, Stabilität und Dynamik in Einklang zu bringen? Spannungsfeld Formalisierte Mitgliedschaft ↔ Projektbasiertes, temporäres Engagement • Was sind die Vor- und Nachteile formalisierter Mitgliedschaft für unsere Organisation? • Warum gewinnen projektbezogene und kurzfristige Engagementformen an Bedeutung? • Welche Zielgruppen werden durch flexible, situative Beteiligung besser erreicht? • Wie attraktiv ist unsere Mitgliedschaft für Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten? • Welche Formen von Engagement bieten wir aktuell – und wie flexibel sind sie? • Gibt es bei uns bereits projektbezogene oder digitale Beteiligungsformate? • Wie gehen wir mit Personen um, die sich engagieren möchten, aber keine feste Mitgliedschaft eingehen wollen? • Welche Rolle spielt Verbindlichkeit in unserer Engagementkultur – und wie definieren wir sie? Spannungsfeld Vielfalt & Inklusion ↔ Traditionelle Milieus & Routinen • Wie viele Abkürzungen benutzen wir? • Kennen wir unsere impliziten Regeln? • Wissen wir, wie Sprache, Gremienstrukturen und Traditionen auf Menschen, die neu oder anders sind, wirken? • Welche Routinen und Traditionen sind bei uns selbstverständlich – und für wen sind sie vielleicht ein Hindernis? • Wie inklusiv ist unsere Sprache – und wo könnten wir sie bewusster gestalten? • Gibt es bei uns Einstiegsmöglichkeiten, die wirklich offen und flexibel sind? • Wie gehen wir mit Irritationen um – z. B. wenn neue Perspektiven bestehende Abläufe infrage stellen? • Welche Gruppen fühlen sich bei uns angesprochen – und welche nicht? Warum?

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