114 Der Kreisverband legt insgesamt großen Wert darauf, Interessierten unterschiedliche Möglichkeiten des Kennenlernens und des Engagements zu bieten. Ausgangspunkt ist dabei in aller Regel das praktische Interesse der Menschen am Naturschutz. Von der Teilnahme an Tagungen und Führungen über einzelne Arbeitseinsätze in der Natur bis zur Vertretung der Naturschutzperspektive als Sachkundige Bürger*innen in Kommunen sind ganz verschiedene Formen des Engagements möglich. Eine Mitgliedschaft im Verband ergibt sich erfahrungsgemäß oft ‚wie von selbst‘ aus diesem Engagement, motiviert durch persönliche Erfahrung und persönliche Beziehungen. Dabei haben die Aktiven auch etwas von ihrem Engagement und von der Mitgliedschaft: So wird zum Beispiel im Bereich Weidenschnitt ein Kettensäge-Kurs (mit Zertifikat) angeboten, den diejenigen absolvieren, die anschließend für den und mit dem NABU den Weidenschnitt an Flussufern vornehmen; für NABU-Mitglieder ist dieser Kurs (dank Förderung durch die untere Naturschutzbehörde) kostenlos. Zur Mitgliedergewinnung und -pflege setzt der Kreisverband Euskirchen stark auf Kommunikation in Form einer gut gepflegten Website, von zwei Newslettern (ein allgemeiner, einer für Aktive mit Terminankündigungen) und Social Media. Besonders letzteres ist aufwändig – aber notwendig, möchte man auch jüngere Zielgruppen erreichen. Es wird versucht, diese Arbeiten auf mehrere Schultern zu verteilen – zumal diejenigen, die ausreichend Zeit hätten (weil sie schon in Rente sind) nicht unbedingt diejenigen sind, denen die Themen und Kommunikationsformen der jüngeren Zielgruppen ausreichend vertraut sind. Als Herausforderung wird die Überalterung des Kreisverbands betrachtet. Mit Beginn des Jahres 2025 geht im Kreis deshalb eine Gruppe des Jugendverbands an den Start. Im Kreisverband wird versucht, über zeitgemäße Kommunikationsformate und eine stärkere Digitalisierung auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Wichtig ist dabei, dass Ältere wie Jüngere offen aufeinander zugehen und voneinander lernen. Unabhängig vom Alter erfordert die Zusammenarbeit in einem sich verändernden und ggf. wachsenden Vorstand immer wieder viel Fingerspitzengefühl und dafür Erfahrung: „Wenn du einen Egomanen in dem Vorstand hast, dann macht er dir alles kaputt. Und da ist es wichtig, dass es auch ein Lernprozess ist zu erkennen, dass diese Leute da sind, dass sie rein wollen und dass man die rechtzeitig in die Schranken verweisen kann, ohne dass sie all das, was aufgebaut worden ist, dass die Harmonie, mit der wir zumindest jetzt zusammenarbeiten, dann gestört wird.“ Und auch die Digitalisierung („Ehrenamt 2.0“) hat ihre Grenzen, da immer neue digitale Tools die Probleme nicht unbedingt lösen, sondern als zusätzliche Herausforderung wahrgenommen werden, auch von Jüngeren. Eine zweite große Herausforderung stellt die – durchaus als notwendig erachtete – Bürokratie dar. So macht die Struktur des NABU-Gesamtverbandes es beispielsweise erforderlich, dass Satzungsänderungen auf Bundesebene in den Ortsvereinen nachgezogen werden müssen: „Es gibt jetzt aktuell eine Satzungsänderung für den NABU, die müssen wir nachziehen und wir haben vom Landesverband eine wunderbare Gegenüberstellung der Änderungen – alte Satzung/ neue Satzung – gekriegt. Aber trotzdem, wir müssen die im Einzelnen durchgehen. Wir müssen für die nächste Mitgliederversammlung die Änderungen aufzeigen, müssen die diskutieren und müssen
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