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Warum sie gerne bei der AWO Niederrhein arbeiten, verraten unsere Mitarbeiter*innen im Portrait.

Stefanie Boos

Erste Hilfe als Ärztin in allen Lebenslagen
Das Foto zeigt Stefanie Boos vor dem Eingang des AWO Lores-Agnes-Hauses
Stefanie Boos unterstützt als Ärztin im AWO Lore-Agnes-Haus Frauen darin, über ihren eigenen Körper gleichberechtigt, frei und selbstbestimmt entscheiden zu können.

Bereits seit 27 Jahren berät die vollapprobierte Ärztin Stefanie Boos im AWO Lore-Agnes-Haus zu allen Fragen rund um Sexualität und Schwangerschaft und schult nicht nur Jugendliche: 

„Schon vor über 40 Jahren begann meine Motivation, in der patriarchalisch geprägten Gesellschaft Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken. Ich entschloss mich zu einem Medizinstudium, um als Ärztin Frauen darin zu unterstützen, über ihren eigenen Körper gleichberechtigt, frei und selbstbestimmt entscheiden zu können. Darauf ausgerechnet in der von Männern dominierten Medizin hinzuwirken, war ein zusätzlicher Antrieb, mein Studium erfolgreich abzuschließen und für eine emanzipierte Gesellschaft zu kämpfen.

Nach einigen Jahren im Krankenhaus führte mich meine Mutter zur AWO. Sie war dort beschäftigt und brachte mir eines Tages eine Stellenausschreibung mit, wonach die AWO eine vollapprobierte Ärztin, die z.B. auch die damals noch verschreibungspflichtige „Pille-Danach“ rezeptiert, für das Beratungszentrum suchte. 

Seit mehr als 27 Jahren bin ich nun für das AWO Lore-Agnes-Haus tätig und berate in allen Fragen rund um die Themen Sexualität, Familienplanung, Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch. Dass ich in dieser staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, die immer noch diskriminierende, aber gesetzlich vorgeschriebene Beratung vor einem Schwangerschaftsabbruch durchführen und die erforderliche Beratungsbescheinigung ausstellen kann, betrachte ich als einen meiner bescheidenen Beiträge, um Frauen die Entscheidung für oder gegen ein Kind zu ermöglichen. Wirklich frei sind Frauen aber erst in ihrer Entscheidung, wenn die §§ 218/219 des StGB endlich ersatzlos gestrichen sind. Dass sich meine Arbeitgeberin dafür seit mehr als 100 Jahren einsetzt, zeigt mir jeden Tag aufs Neue, dass ich hier richtig bin.

Neben der Beratung schule ich auch Jugendliche im Umgang mit Sexualität, Verhütung und Schutz vor ansteckenden Krankheiten. Gerade Pubertierende sind eine lohnende Herausforderung und es macht immer wieder Spaß, die medizinischen, gesundheitlichen und körperlichen Aspekte in lockerer Atmosphäre zu vermitteln.

Ich habe – über die AWO Bundesakademie – nicht nur zukünftige Schwangerschaftskonfliktberater* innen geschult, sondern halte auch das Team des Lore-Agnes-Hauses und Kolleg*innen in Essen und NRW medizinisch “auf dem Laufenden“. So schule ich aktuell Mitarbeiter*innen des Bezirks, damit sie Corona-Selbsttests bescheinigen können. Neuerdings bin ich auch Betriebsrätin – aber dazu bei Zeiten an anderer Stelle mehr ...“