Natürlich stellt die Coronakrise auch diese Schulungsangebote vor Herausforderungen, da Präsenzveranstaltungen derzeit nicht möglich sind. Entsprechend hat die Fachstelle Schulung und Qualifizierung in der Flüchtlingsarbeit ihr Angebot teilweise digitalisiert und erstmalig Fortbildungen als Online-Seminare angeboten.
Der erfolgreiche Praxistest fand vor kurzem in zwei ganztägigen Seminaren zu den Themen Rechtliche Grundlagen und Migrationsforschung statt. Zunächst referierte der Düsseldorfer Fachanwalt für Asylrecht Marcel Keienborg zu „Dublin und Drittstaatenverfahren“, um sowohl über die rechtlichen Möglichkeiten für die Betroffenen zu informieren, sich gegen entsprechende Bescheide zur Wehr zu setzen, als auch die Anforderungen zu skizzieren, die an den Erlass entsprechender Bescheide geknüpft sind.
Am Folgetag erörterte Dr. Sascha Krannich (Mitarbeiter an der Universität Gießen und Lehrbeauftragter an der Hochschule Fulda) die Möglichkeiten von Verbänden, sich in der Integrationsarbeit mit anderen Akteuren, beispielsweise staatlichen Einrichtungen, Unternehmen, zivilen Akteuren oder Migrantenorganisationen, noch besser zu vernetzen, um Geflüchtete und Migrant*innen bei ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft noch zielgerichteter unterstützen zu können. Dafür wurden auch die Erkenntnisse aus der Migrations- und Integrationsforschung ebenso wie die praktischen Erfahrungen aus der Beratung von Geflüchteten als auch der Integrationsarbeit miteinander verknüpft.
„Wir freuen uns, dass sich Dozenten und Teilnehmer*innen auf das neue Angebot eingelassen haben. In beiden Online-Seminare wurde deutlich, dass Fachlichkeit und Diskurse auch digital auf hohem Niveau möglich sind“, freut sich Projektkoordinatorin Daniela Weißkopf und plant bereits, das umfangreiche Fort- und Weiterbildungsprogramm für Flüchtlingsberater*innen online weiterzuführen.